Dieser isländische Geheimtipp im November kostet weniger als ein Strandurlaub und bietet tanzende Nordlichter statt überfüllter Resorts

Die Nordlichter tanzen über dem schneebedeckten Horizont, während dampfende geothermale Pools und die raue Schönheit der isländischen Winterlandschaft eine Kulisse schaffen, die romantischer kaum sein könnte. Akureyri im November ist ein Geheimtipp für frisch Vermählte, die ihre Hochzeitsreise abseits ausgetretener Pfade verbringen möchten. Die charmante Hauptstadt Nordislands empfängt Paare mit einer Mischung aus nordischer Gemütlichkeit, dramatischen Naturspektakeln und jener magischen Dunkelheit, die den November zum perfekten Monat für eines der spektakulärsten Phänomene der Erde macht: die Aurora Borealis.

Warum Akureyri im November die perfekte Wahl ist

Während viele Hochzeitsreisende automatisch an tropische Strände denken, bietet Akureyri im November etwas weitaus Selteneres: echte Zweisamkeit in einer der spektakulärsten Naturkulissen Europas. Die Stadt mit ihren knapp 20.000 Einwohnern liegt nur 50 Kilometer südlich des Polarkreises und gilt als Tor zum isländischen Norden. Im November herrscht hier bereits die dunkle Jahreszeit, was bedeutet, dass die Tage kurz sind – aber genau diese Dunkelheit macht den Monat ideal für die Nordlichtjagd. Die Chancen, das grün-violette Leuchten am Himmel zu erleben, sind in diesem Monat besonders hoch.

Der November markiert zudem den Beginn der Nebensaison, was für das Budget eines Paares erhebliche Vorteile mit sich bringt. Die Touristenströme des Sommers sind längst abgeklungen, Unterkünfte bieten günstigere Preise, und die Stadt zeigt sich von ihrer authentischsten Seite. Die ersten Schneefälle verwandeln die Landschaft in ein winterliches Märchen, während die Temperaturen mit durchschnittlich 0 bis 5 Grad noch nicht extrem kalt sind.

Die Stadt der Kontraste entdecken

Akureyri selbst ist eine charmante Mischung aus bunten Holzhäusern, modernen Cafés und einer lebendigen Kulturszene. Ein Spaziergang durch das kompakte Zentrum führt vorbei an der ikonischen Akureyrarkirkja, deren markante Architektur über der Stadt thront. Der Aufstieg zur Kirche mag bei Schnee etwas rutschig sein, aber der Panoramablick über den Eyjafjörður-Fjord entschädigt für jeden Schritt.

Der botanische Garten, einer der nördlichsten der Welt, bietet selbst im November einen reizvollen Anblick. Zwar blüht hier wenig, aber die verschneiten Wege und die Ruhe schaffen eine intime Atmosphäre, perfekt für lange Gespräche zu zweit. Der Eintritt ist kostenlos – ein angenehmer Bonus für das Reisebudget.

Geothermale Romantik für kleines Geld

Was wäre Island ohne seine heißen Quellen? Während die berühmten Badeanlagen im Süden oft überfüllt und teuer sind, bietet Akureyri kostengünstigere Alternativen. Mehrere öffentliche Thermalbäder in und um die Stadt herum verlangen Eintrittspreise zwischen 7 und 12 Euro pro Person. Hier könnt ihr unter dem Sternenhimmel in 38 Grad warmem Wasser entspannen, während die Außentemperatur unter dem Gefrierpunkt liegt. Mit etwas Glück zeigen sich sogar die Nordlichter, während ihr im dampfenden Wasser sitzt – ein Moment, der für immer in Erinnerung bleibt.

Naturerlebnisse, die nichts kosten

Die Umgebung Akureyris ist ein Spielplatz für Naturliebhaber. Der Godafoss-Wasserfall liegt etwa 45 Kilometer östlich der Stadt und gehört zu den beeindruckendsten Islands. Im November ist der „Wasserfall der Götter“ von Eis und Schnee umrahmt – ein surreales Schauspiel, das fotografisch kaum zu übertreffen ist. Die Anfahrt mit einem Mietwagen dauert etwa 40 Minuten, und der Zugang ist kostenlos.

Für Wanderbegeisterte bietet sich eine Tour durch das Glerárdalur-Tal an, das direkt hinter Akureyri beginnt. Die verschneiten Pfade sind im November wenig frequentiert, und die Stille wird nur vom Knirschen des Schnees unter den Füßen unterbrochen. Festes Schuhwerk mit gutem Profil ist unerlässlich, aber spezielle Winterausrüstung könnt ihr günstig in Sportgeschäften in der Stadt leihen.

Die Jagd nach den Nordlichtern

Das Highlight jeder Hochzeitsreise nach Akureyri im November ist zweifellos die Nordlichtbeobachtung. Anders als im Süden Islands müsst ihr hier keine teuren Touren buchen. Die Lichtverschmutzung ist minimal, und selbst vom Stadtrand aus habt ihr bei klarem Himmel gute Chancen, die Aurora zu sehen. Ladet euch eine kostenlose Aurora-Vorhersage-App herunter, zieht euch warm an und fahrt einfach ein paar Kilometer aus der Stadt heraus. Ein Thermoskanne mit heißem Kakao, dicke Decken und Geduld sind alles, was ihr braucht.

Praktische Tipps für das Budget

Unterkunft mit Charme und Ersparnis

Im November findet ihr in Akureyri Gästehäuser und kleinere Hotels ab etwa 80 Euro pro Nacht für ein Doppelzimmer. Wer noch mehr sparen möchte, kann auf Zimmer in Privathäusern zurückgreifen, die oft zwischen 60 und 70 Euro kosten. Viele dieser Unterkünfte bieten Zugang zu einer Gemeinschaftsküche – ein entscheidender Faktor für die Reisekasse, da Restaurantbesuche in Island schnell teuer werden.

Eine weitere Option sind Ferienwohnungen, die für ein Wochenende bereits ab 150 Euro für zwei Nächte zu haben sind. Hier habt ihr die Privatsphäre einer eigenen Unterkunft und könnt selbst kochen, was die Kosten erheblich senkt.

Verpflegung: Clever sparen ohne Verzicht

Supermärkte sind eure besten Freunde in Island. Ein Frühstück aus dem Supermarkt mit Skyr (dem isländischen Joghurt), frischem Brot und Aufschnitt kostet pro Person kaum mehr als 5 Euro. Für das Mittagessen eignen sich Tankstellen überraschend gut – sie bieten warme Suppen und einfache Gerichte für 8 bis 12 Euro, die sowohl sättigen als auch schmecken.

Gönnt euch ein Abendessen in einem der gemütlichen Lokale mit Fjordblick, aber wählt strategisch: Eine Pizza oder Pasta kostet zwischen 15 und 20 Euro, während ein Fischgericht schnell 35 Euro übersteigen kann. Alternativ kauft ihr frischen Fisch im Supermarkt und bereitet ihn in eurer Unterkunft zu – isländischer Lachs und Saibling sind eine Delikatesse.

Fortbewegung ohne Luxus, aber mit Freiheit

Innerhalb Akureyris könnt ihr fast alles zu Fuß erreichen. Für Ausflüge in die Umgebung ist ein Mietwagen ideal. Im November findet ihr Kleinwagen bereits ab 35 Euro pro Tag. Achtet darauf, ein Fahrzeug mit Winterreifen zu wählen – das ist gesetzlich vorgeschrieben und sicherheitstechnisch unverzichtbar. Tankstellen sind gut verteilt, und eine Tankfüllung reicht für sämtliche Ausflüge rund um Akureyri.

Wer ganz auf ein Auto verzichten möchte, kann auf lokale Busse zurückgreifen, die zu den Hauptattraktionen fahren. Eine Einzelfahrt kostet etwa 4 Euro, aber die Flexibilität ist eingeschränkt, besonders wenn ihr auf Nordlichtjagd gehen wollt.

Was den November besonders macht

Der November in Akureyri ist die Zeit der Übergänge. Die letzten Herbstfarben weichen dem Weiß des Winters, die Nächte werden länger, und die Natur bereitet sich auf den tiefen isländischen Winter vor. Für Hochzeitsreisende bedeutet das: maximale Romantik bei minimaler Ablenkung. Keine Menschenmassen, keine Warteschlangen, nur ihr beide und die überwältigende Schönheit der arktischen Natur.

Die Dunkelheit mag zunächst ungewohnt erscheinen, aber sie zwingt zur Entschleunigung. Die wenigen Tagesstunden werden bewusst genutzt, und die langen Abende laden zum Kuscheln ein – sei es im Thermalpool, in einem Café bei heißer Schokolade oder einfach in eurer Unterkunft mit Blick auf den Fjord.

Die Isländer selbst bereiten sich im November auf die Weihnachtszeit vor, und in Akureyri beginnen bereits die ersten festlichen Lichter zu leuchten. Diese Mischung aus Vorfreude und winterlicher Ruhe macht die Atmosphäre einzigartig. Lokale Bäckereien bieten traditionelle Leckereien an, und in den Cafés herrscht jene gemütliche Stimmung, die im Isländischen „hugulegt“ genannt wird – ein Zustand zwischen Gemütlichkeit und Geborgenheit.

Akureyri im November ist kein Reiseziel für jene, die Action und Party suchen. Es ist ein Ort für Paare, die ihre Liebe in einer der ursprünglichsten Landschaften Europas feiern möchten, ohne dafür ein Vermögen auszugeben. Die Erinnerungen, die ihr hier sammelt – das erste gemeinsame Nordlicht, das Bad im Schneetreiben, die Stille am Godafoss – sind unbezahlbar und werden eure Geschichte als Ehepaar für immer prägen.

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