Gefährlicher Supermarkt-Trick aufgedeckt: Diese Vollkornkekse enthalten 30% Zucker aber keiner merkt es

Beim Blick auf die Verpackung von Vollkornkeksen fällt schnell auf: Die beworbenen Nährwerte wirken oft erstaunlich moderat. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt eine clevere Marketingstrategie, die Verbraucher systematisch in die Irre führt. Die angegebenen Portionsgrößen entsprechen häufig nicht dem tatsächlichen Verzehrverhalten und verschleiern die wahren Nährwerte dieser beliebten Snacks.

Das Spiel mit unrealistischen Portionsangaben

Portionsgrößen variieren extrem stark und sind oft realitätsfern angesetzt. Eine bundesweite Marktuntersuchung zeigt das ganze Ausmaß dieser Praxis: Bei Keksen erstreckt sich die Spannbreite über 15 verschiedene Portionsgrößen zwischen fünf und 44 Gramm. Während ein einzelner Keks mit fünf Gramm als komplette Portion definiert wird, setzen andere Hersteller 44 Gramm als Portionsgröße fest.

Diese extremen Unterschiede sind kein Zufall, sondern bewusste Strategie. Ernährungsexperten bestätigen: Portionsgrößen sind absichtlich sehr klein angesetzt, damit Hersteller Fett und Kalorien deutlich runterrechnen können. Was bei einer Minimalportion noch akzeptabel erscheint, kann bei normalem Verzehr schnell bedenkliche Werte erreichen.

Versteckte Zuckerfallen durch Miniportionen

Die Verschleierung des wahren Zuckergehalts funktioniert besonders perfide über geschickt gewählte Portionsgrößen. Ein prägnantes Beispiel liefern Frühstücksflocken: Das Produkt besteht zu fast 30 Prozent aus Zucker, doch durch die Definition einer 30-Gramm-Portion werden auf der Verpackung nur 8,6 Gramm Zucker pro Portion ausgewiesen.

Realitätsferne Portionsangaben bei Vollkornkeksen

Bei Vollkornkeksen wird diese Taktik besonders geschickt eingesetzt. Ein 19-Gramm-Keks wird als komplette Portion präsentiert und verspricht lediglich 95 Kilokalorien pro Portion. Verbraucherstudien zeigen jedoch deutlich: Die tatsächlichen Portionsgrößen der Verbraucher liegen bei Snacks wie Keksen erheblich über den Herstellerangaben.

Wie Verbraucher die wahren Nährwerte ermitteln

Experten empfehlen eine einfache Strategie: Portionen sind sehr individuell und als Bezugsgröße für vergleichende Nährwerte nicht sinnvoll. Stattdessen sollten Verbraucher Nährwerte pro 100 Gramm als verlässliche Vergleichsbasis nutzen.

Ein praktisches Vorgehen in drei Schritten:

  • Die gewünschte Keksmenge wiegen
  • Die Nährwerte pro 100 Gramm als Berechnungsgrundlage nutzen
  • Die Werte entsprechend der tatsächlichen Verzehrmenge umrechnen

Clevere Verschleierungsstrategien erkennen

Eine Verbraucherbefragung mit 1.490 Teilnehmern bestätigt: Hersteller und Verbraucher haben sehr unterschiedliche Vorstellungen einer Portion. Viele Portionsangaben sind verwirrend, unverständlich und unsinnig gestaltet. Diese Verwirrung ist meist beabsichtigt und soll die kritische Bewertung durch Verbraucher erschweren.

Besonders tückisch: Bei manchen Produkten werden zehn Kekse als eine Portion ausgewiesen, während andere Hersteller bereits einen einzelnen Keks als Portionsgröße definieren. Diese Willkür macht Produktvergleiche nahezu unmöglich.

Die rechtlichen Grauzonen bei Portionsangaben

Verbraucherschützer stellen klar: Welche Menge als Portion definiert wird, ist völlig willkürlich und kann den wahren Zucker-, Fett- und Kaloriengehalt eines Lebensmittels beschönigen. Die aktuellen Kennzeichnungsvorschriften lassen Herstellern erheblichen Spielraum bei der Festlegung von Portionsgrößen.

Systematische Irreführung durch Miniportionen

Hersteller müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie mit diesen kleinen Portionen die Nährwerte gesundrechnen. Diese Praxis ist besonders problematisch bei Produkten, die als gesunde Alternative beworben werden. Tests zeigen: Viele an Kinder gerichtete Kekse enthalten kaum oder kein Vollkorn und bestehen hauptsächlich aus Weißmehl, obwohl die Verpackungen Gesundheit suggerieren.

Gesündere Snack-Entscheidungen treffen

Trotz irreführender Portionsangaben können Verbraucher bewusste Entscheidungen treffen. Der Blick auf die Nährwerte pro 100 Gramm bietet eine verlässliche Vergleichsbasis. Vollkornkekse mit weniger als 15 Gramm Zucker und unter 20 Gramm Fett pro 100 Gramm stellen noch akzeptable Optionen dar.

Besonders wichtig ist die Beachtung der Zutatenliste:

  • Je weiter vorne Zucker oder Fett stehen, desto höher ist deren Anteil im Produkt
  • Vollkornmehl oder Haferflocken sollten als erste Zutat aufgeführt sein
  • Bei mehreren Zuckerarten an vorderer Stelle sollten Verbraucher skeptisch werden

Praktische Tipps für den Einkauf

Beim Kauf von Vollkornkeksen empfiehlt sich eine kritische Herangehensweise. Bei 18 von 33 geprüften Kinderkeks-Produkten kam nährstoffarmes Auszugsmehl zum Einsatz, obwohl die Verpackungen gesunde Inhaltsstoffe suggerierten.

Die Berechnung des Preises pro 100 Gramm hilft nicht nur beim Kostenvergleich, sondern schärft auch das Bewusstsein für realistische Portionsgrößen. Wer regelmäßig diese Berechnungen durchführt, entwickelt schnell ein Gefühl für angemessene Verzehrmengen.

Der bewusste Umgang mit Portionsgrößen erfordert anfangs etwas Aufwand, zahlt sich aber langfristig durch bessere Gesundheitsentscheidungen aus. Verbraucher, die die wahren Nährwerte ihrer Snacks kennen, können bewusstere Entscheidungen treffen und ihre Ernährungsziele besser erreichen. Die Industrie wird erst dann zu realistischeren Angaben wechseln, wenn Verbraucher diese irreführenden Praktiken durchschauen und entsprechend reagieren.

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