Wer viel unterwegs ist und dabei auf Google Maps vertraut, kennt die Situation: Die Internetverbindung bricht ab, der Datentarif ist aufgebraucht oder man befindet sich in einer Region mit schlechter Netzabdeckung. Genau für solche Momente bietet Google Maps die praktische Offline-Funktion. Doch während viele Nutzer davon ausgehen, dass diese Funktion überall gleich funktioniert, gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Plattformen. Nicht alle Geräte, auf denen Google Maps läuft, unterstützen die vollständige Offline-Navigation.
Die mobile App mit wichtigen Einschränkungen
Auf Android-Smartphones funktioniert die Offline-Funktion von Google Maps grundsätzlich gut. Nach dem Download einer Kartenregion steht nicht nur das statische Kartenmaterial zur Verfügung, sondern auch die Turn-by-Turn-Navigation. Allerdings gibt es eine wichtige Einschränkung: Nur die Autonavigation offline funktioniert. Fußgänger- oder Fahrradrouten lassen sich offline nicht navigieren.
Wer glaubt, im Offline-Modus die gleichen Funktionen wie online nutzen zu können, wird enttäuscht. Alternative Routenvorschläge sind ohne Internetverbindung nicht verfügbar. Ebenso fehlen Verkehrsinformationen zu Staus und anderen Ereignissen komplett. Die Offline-Navigation beschränkt sich auf die zuvor berechnete Route ohne Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage.
Der Download von Offline-Karten erfolgt dabei denkbar einfach. In den Einstellungen der mobilen App lassen sich bestimmte Regionen auswählen und herunterladen. Die Dateigröße variiert je nach Gebiet zwischen wenigen hundert Megabyte und mehreren Gigabyte. Google Maps kann heruntergeladene Karten automatisch aktualisieren, allerdings werden dabei nur die zuletzt genutzten Karten berücksichtigt. Wichtig zu wissen: Heruntergeladene Karten haben eine Gültigkeitsdauer von etwa einem Jahr und werden danach automatisch gelöscht, wenn sie nicht vorher aktualisiert werden.
Smartwatches: Die große Unbekannte
Wie sich Google Maps auf Smartwatches im Offline-Modus verhält, lässt sich nicht eindeutig klären. Die verfügbaren Informationen reichen nicht aus, um gesicherte Aussagen über die Funktionalität auf Wear OS-Smartwatches oder der Apple Watch zu treffen. Wer ausschließlich auf die Uhr vertrauen möchte, sollte sich vorab beim Hersteller oder durch eigene Tests informieren, ob und wie Offline-Navigation auf dem jeweiligen Gerät funktioniert.
Für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Radfahren bleiben spezialisierte GPS-Uhren oder dedizierte Outdoor-Navigationsgeräte mit gesicherten Offline-Funktionen die verlässlichere Wahl.
Desktop-Version: Nur zum Planen gedacht
Noch deutlicher wird die Einschränkung bei der Desktop-Version von Google Maps. Wer im Browser auf maps.google.com zugreift, findet keinerlei Option zum Download von Offline-Karten. Die Webversion ist ausschließlich für die Online-Nutzung konzipiert und dient primär der Routenplanung, der Recherche von Orten oder dem virtuellen Erkunden per Street View.
Diese Beschränkung macht aus technischer Sicht durchaus Sinn: Ein Desktop-Computer oder Laptop ist in der Regel ohnehin mit dem Internet verbunden, wenn er genutzt wird. Die Offline-Funktion würde hier keinen nennenswerten Mehrwert bieten.

Praktische Konsequenzen für den Alltag
Was bedeuten diese Einschränkungen nun konkret für die Nutzung? Wer eine längere Autofahrt plant, sollte die Offline-Karten unbedingt auf dem Android-Smartphone herunterladen, bevor es losgeht. Dabei ist zu beachten, dass keine alternativen Routen oder Verkehrsinformationen verfügbar sind.
Besonders auf Reisen ins Ausland zeigt sich der Wert der mobilen Offline-Navigation. Wer hohe Roaming-Gebühren vermeiden oder in Ländern mit eingeschränktem Internetzugang navigieren möchte, profitiert von den heruntergeladenen Karten. Die Offline-Funktion hilft auch dabei, Datenvolumen und Akkulaufzeit zu sparen, da die ständige Internetverbindung entfällt. In Gebieten mit Funklöchern bleibt die Navigation so weiterhin funktionsfähig.
Dennoch sollte man realistisch bleiben: Ohne Internetverbindung fallen wichtige Zusatzfunktionen weg. Aktuelle Verkehrsinformationen, Alternativrouten bei Staus oder Informationen zu Öffnungszeiten von Geschäften stehen nicht zur Verfügung. Auch spontane Routenänderungen gestalten sich schwieriger, da keine neuen alternativen Strecken berechnet werden können.
Alternativen mit umfangreicheren Offline-Funktionen
Für Nutzer, die auf vollständigere Offline-Funktionalität Wert legen, gibt es durchaus Alternativen. Apps wie Here WeGo, Maps.me oder OsmAnd bieten teilweise umfangreichere Offline-Funktionen. Einige dieser Alternativen nutzen OpenStreetMap-Daten und ermöglichen Downloads kompletter Länder oder Kontinente.
Diese alternativen Navigationslösungen punkten oft mit echten Offline-Fähigkeiten auch für Fußgänger und Radfahrer. Allerdings haben sie gegenüber Google Maps andere Schwächen, etwa bei der Aktualität der Daten oder der Qualität von Suchergebnissen für Points of Interest.
Was Reisende beachten sollten
Die klare Erkenntnis lautet: Wer Google Maps offline nutzen möchte, muss die mobile Android-App auf dem Smartphone verwenden und sich auf die Autonavigation beschränken. Andere Verkehrsmittel erfordern eine Internetverbindung. Für die Reiseplanung empfiehlt sich daher das bewährte Vorgehen: Karten auf dem Handy laden, sich bewusst sein, dass nur Autorouten funktionieren, und bei Bedarf eine Powerbank einpacken.
Wer häufig zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist und dabei nicht auf Internetverbindung angewiesen sein möchte, sollte zusätzlich eine der spezialisierten Offline-Navigations-Apps in Betracht ziehen. So bleibt man auch ohne Netz auf dem richtigen Weg und kann flexibel das passende Tool für die jeweilige Situation wählen.
Die Offline-Funktion von Google Maps ist ein nützliches Feature für Autofahrer, die in Gebieten mit schlechter Netzabdeckung unterwegs sind oder Datenvolumen sparen möchten. Wer jedoch die volle Flexibilität mit allen Verkehrsmitteln und aktuellen Verkehrsinformationen benötigt, kommt um eine aktive Internetverbindung nicht herum. Die Kenntnis dieser Einschränkungen hilft dabei, realistische Erwartungen zu haben und die Navigation entsprechend zu planen.
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